Schützenhofstrasse
Jena
Der Baukörper wird nun ähnlich wie in der Makrolage in den Hang eingepasst.Die Topologie gibt dabei ein starkes Gefälle wieder, welches ein Terrassenartiges Gebäude ermöglicht. In unserem Entwurf wird die Idee desTerrassenhauses aufgegriffen, indem nun von der oberen Hanglage auf die untere Hanglage abgetreppt wird. Dabei bilden sich auf dem Dach des Gebäudes attraktive Wohnungen mit Einzeldachgärten mit sehr schönen Blick und attraktiven Terrassengrößen. Das obere Gebäude wird dabei entgegengesetzt verschränkt und ermöglicht so mehreren Wohnungen nicht nur den Blick über den neu geschaffenen Platz, sondern eben auch in die wunderschöne Saaleaue. Durch das Auflösen der Gebäudeecken bilden sich Durchgänge, die eine Durchwegung des neuen Gebäudeensembles ermöglichen. Dabei wird der Eintrittspunkt von der oberen nordwestlichen Schützenhofstraße besonders durch das Abheben des Gebäudes betont und bildet hier den Auftakt der neu geschaffenen Platzsituation. Hier findet sich der Einzelhandel, den wir in einem kleinen Café sehen, welches einen Teil des Platzes bespielt und ggf. in einer Arztpraxis oder Büronutzung. Dieses Café soll sich von der oberen Straßenkante auf die Höhe des Platzes über 2 Etagen erstrecken, um eine Verbindung zwischen dem alten und neuen Wohnen herzustellen.
Wir sind der Meinung, dass man an dieser Stelle auch nicht zuletzt aufgrund der Höhe des Wohnturmes mit einer urbanen Stadtstruktur in der Geschossigkeit, als auch der Kubatur diese Höhen entwerfen muss. Aus dem Grund startet der obere Gebäuderand mit 6 Geschossen und treppt dann zurück auf nur 1 Geschoss. Wir sehen primär Parkplätze im Bereich oberhalb Zitzmannstraße und entlang des Sachseneckweg. Hier besteht Potential Baukosten zu sparen und die Tiefgarage auf ein Minimum zu reduzieren. Wir könnten durch diese Idee in den Kellerbereichen auch Abstellflächen für die Wohnungen schaffen, um die Wohnqualität zu erhöhen. Es ist aus unserer Sicht sogar denkbar einen Teil der Tiefgarage nicht zu bauen. Auf Grund der außergewöhnlich günstigen Kombination von Südhanglage und Fernwärmevorranggebiet der Stadt Jena ergibt sich die Möglichkeit mit einfachen Mitteln eine hohe Primärenergieeffizienz zu erlangen. Als Grundheizung bietet sich schon aus Gründen der Fernwärmesatzung der Stadt Jena die Übergabe von Fernwärme an, wobei der Verbrauch durch den Einsatz hochwärmegedämmter Baustoffe auf einem sehr niedrigen Niveau gehalten werden wird. Dabei orientieren wir uns an den Vorgaben für KfW-Effizienzförderung für Einzelmaßnahmen mit U-Werten der Wände von 0,2 W/m²K, der Fenster von 1,1 W/m²K (bei altersgerechten Fenster und Fenstertüren), Deckendämmung mit 0,14 W/m²K und einer Dämmung gegen Boden und anstehendes Erdreichmit 0,25 W/m²K als obere Grenzwerte. Die Ausnutzung der Südhanglage begünstigt es zusätzlich Solarenergie mehrfach zu nutzen. Einerseits als Wärmegewinn durch die großflächige Verglasung (die durch außenliegende Raffstores vom Nutzer individuell gesteuert werden kann), andererseits durch die direkte Energiegewinnung aus Solarthermie zur Warmwassererzeugung die auf der obersten Deckenebene der Terrassen quasi den nutzbringenden Abschluss nach oben bildet.
Dies wird dadurch möglich, dass die Warmwasserversorgung durch die Fernwärmenutzung bereits zentral erfolgt. Dadurch werden aber auch die Kosten für den Fernwärmeverbrauch über die Warmwasserversorgung gering gehalten. Durch niedrige Vor- und Rücklauftemperaturen eignet sich der Einsatz von Flächenheizkörpern (Fußbodenheizung) sowohl für das Wohlfühlklima der Bewohner als auch für die Energieeffizienz. Ziel ist es mit einem Primärenergieverbrauch von ca. 12,5kWh/m²a den Neubaustandard um 75% zu unterbieten und die Endenergie mit unter 42kWh/ m²a äußerst attraktiv für die Bewohner zu halten.